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SDG 4: Einblicke und Ausblicke
Zur Arbeitsgruppe: Die Patenschaft für das SDG 4 – Hochwertige Bildung haben die Alpen-Adria-Universität und die Universität Innsbruck übernommen. Die Mitwirkenden an SDG 4 sind zurzeit VertreterInnen von 13 österreichischen Universitäten und VertreterInnen von relevanten Stakeholdern für das SDG, z.B. VertreterInnen aus dem Bildungsministerium, den Pädagogischen Hochschulen, von Hochschulbildung Global und vom Forum n. Projektleiter sind Assoc. Prof. Dr. rer. nat. Lars Keller, Universität Innsbruck und Ao. Univ-Prof. Mag. Dr. Franz Rauch, Universität Klagenfurt (Projektleitung-Stellvertretung: Dr. Renate Hübner, Universität Klagenfurt). Für die Koordination konnte an der Universität Klagenfurt eine 50%-Stelle mit Senior Scientist Mag. Dr. Caroline Weberhofer besetzt werden, an der Universität Innsbruck wurde dafür vor kurzem eine Stelle ausgeschrieben.
Die Arbeitsgruppe SDG4 arbeitet zurzeit ein Positionspapier für ein gemeinsames Bildungsverständnis aus. Der aktuelle Stand wird im Sommer 2019 auf der Homepage veröffentlicht. In das Positionspapier fließt einerseits die Expertise der Mitwirkenden ein, andererseits werden schon vorhandene Studien und Literatur eingearbeitet (wie bspw. der UNESCO[1], WGBE[2], Reardon[3], Singer-Brodowski[4], Rauschmayer & Omann[5] mit einbezogen). Der inhaltliche Schwerpunkt des Positionspapiers liegt auf transformativer Bildung: „Transformative Bildung (SDG Bildungsteilziel 4.7) ist nur erreichbar, wenn das Gesamtziel 4, Bildung für alle, beachtet wird. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang: Gendergerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit, Bildung sozial benachteiligter Personengruppen, Bildung von MigrantInnen und Geflüchteten. Fehlende Voraussetzungen in den Lehrplänen für alle Altersstufen beeinträchtigen auch die Realisierungsmöglichkeiten von transformativer Bildung (SDG 4.7).“ (Auszug aus dem aktuellen Stand des Positionspapiers der Arbeitsgruppe zu SDG4).
Es wird in der Arbeitsgruppe laufend an einer Themensammlung für mögliche Optionen gearbeitet, ebenso an einer Zusammenstellung der für das SDG relevanten Stakeholder.
Im Mai 2019 hat ein Treffen für alle österreichweit Mitwirkenden am SDG4 an der Universität Klagenfurt stattgefunden, bei dem u.a. am Positionspapier gearbeitet wurde und bei dem sich die Arbeitsgruppe mit der Methode aus der Systemtheorie befasst hat, die zur Erarbeitung der Optionen für alle Arbeitsgruppen empfohlen wurde.
Für das SDG4 hat sich bei diesem Treffen auch das Target 4.7. als Schwerpunkt herauskristallisiert, alle weiteren Targets werden aber mit einbezogen.
Gerade für das SDG4 sind Verbindungen zu allen anderen SDGs von wesentlicher Bedeutung, da durch Bildung die Inhalte aller SDGs vermittelt werden sollten. Bildung für Nachhaltige Entwicklung wird gemeinsam mit Global Citizenship Education als zentrales Element von Ziel 4 festgelegt – ihm wird eine Schlüsselfunktion zur Erreichung aller anderen 16 Ziele zugeschrieben (UNESCO 2017). Damit ist Ziel 4 eindeutig als Auftrag für eine transformative Bildung zu verstehen.
In der Zusammenarbeit der Arbeitsgruppe zu SDG4 mit der Allianz Nachhaltiger Universitäten ist die Idee eines Subprojektes entstanden, das unter dem Arbeitstitel „Educate the Educators“ zusammengefasst werden kann. Diese Sub-Projektgruppe erarbeitet Vorschläge aus, wie das BNE-Angebot vor allem im Hochschulbereich gesteigert und verbessert werden kann mit dem Ziel, innerhalb der nächsten 10 Jahre Nachhaltigkeit in alle Curricula zu integrieren. Dieses Ziel wird sich auch in den Optionen von SDG4 wiederfinden.
Die nächsten geplanten Schritte in der Arbeitsgruppe zu SDG4 sind die Abgabe des Beitrages zum Perspektivenbericht bis Ende Juni 2019, danach beginnt die inhaltliche Arbeit an den Optionen. Dazu wird es im Herbst das nächste Arbeitstreffen mit allen Mitwirkenden geben. Das Positionspapier zum gemeinsamen Bildungsverständnis wird weiter ausgearbeitet und Optionen werden eingereicht und sondiert.
Literatur
[1] UNESCO. 2012. Shaping the education for tomorrow. 2012 report on the UN decade of education for sustainable development. Paris: UNESCO.
UNESCO. 2014a. Roadmap for implementing the global action programme on education for sustainable development. http://unesdoc.unesco.org/images/0023/002305/230514e.pdf (accessed January 4, 2019).
UNESCO. 2014b. Shaping the future we want. UN decade of education for sustainable development (2005–2014). Final report. Paris: UNESCO.
UNESCO. 2017. Education for sustainable development goals: Learning objectives. Paris: UNESCO.
[2] WBGE: Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation. Berlin: 2001. https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu.de/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2011/wbgu_jg2011.pdf
[3] Reardon, Betty A. (2010): Human Rights and Human Rights Learning as a Vehicle for the Renewal of the University. Klagenfurt. Ms
[4] Singer-Brodowski, Mandy (2016): Transformative Bildung durch transformatives Lernen. Zur Notwendigkeit der erziehungswissenschaftlichen Fundierung einer neuen Idee. In: ZEP 1/2016, S. 13-17.
[5] Rauschmayer, F., & Omann, I. (2012). Transition to Sustainability: Not Only Big, But Deep. Reaction to M. Bilharz, K. Schmitt. 2011. Going Big with Big Matters. The Key Points Approach to Sustainable Consumption. GAIA 20/4: 232-235. GAIA, 21(4)