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Zusammenfassung des Perspektivenberichts der SDG 6 Gruppe

Vor Kurzem wurde der Perspektivenbericht als interne, inhaltliche Zusammenfassung der Arbeit der SDG Gruppen fertiggestellt. Im Folgenden findet ihr die wichtigsten Punkte der SDG 6 Gruppe.

SDG 6 Targets

Figure 1: The targets of SDG 6.

Österreich, als sehr wasserreiches und wohlhabendes Land, mit entsprechend gut ausgebauter Infrastruktur, schneidet, gemessen an den Indikatoren der UN, bei einigen der SDG 6 Targets gut ab. Gesamtheitlich betrachtet, unter Einbeziehung von Ressourcenschonung auf einem endlichen Planeten, nachhaltiger Entwicklung für alle, nachhaltigem Konsum und Heraus­forderungen, wie dem Klimawandel und Artensterben, gibt es auch für Österreich deutlichen Handlungsbedarf. Zum Teil ist dies schon heute spürbar. So wird z. B. in manchen Gemeinden im Sommer das Trinkwasser knapp (Target 6.1 & 6.4) und die Intensität von Wetter- und Abflussextremen nimmt weiter zu. Der Zustand wasser­verbundener Öko­systeme ist hydro­morpho­logischen und stofflichen (z. B. Stickstoff, Pestizide, neu auftretende Substanzen und Organismen) Belastungen ausgesetzt (Target 6.3) und der überwiegende Teil der Feuchtgebiete musste bereits intensiver Nutzung weichen (Target 6.6). Im SDG 6 ist daher ein Wechsel von technologischen Ansätzen zu einem integrierten System­denken nötig. Dadurch werden mögliche Synergien, auch mit den anderen SDGs, nutzbar.

Neu auftauchende, von konventioneller Abwasser­reinigung oft nicht erfasste Problemstoffe, steigende Rohstoffpreise und Rohstoff­verknappung stellen wachsende Heraus­forderungen und Unsicherheits­faktoren dar. Die Erhaltung der geschaffenen Infrastruktur für Wasser- und Sanitär­versorgung ist mit größer werdendem, finanziellem Aufwand verbunden und aufgrund von veränderter Auslastung (Änderungen der Bevölkerungsstruktur und Urbanisierung, Stark­regen­ereignisse, Versiegelung) vor neue, herausfordernde Aufgaben gestellt.

Die kontinuierliche Beobachtung diverser Entwicklungen, wie die (regionale) Wasser­dargebots-, Wasserbedarfs-, und Bevölkerungs­entwicklung und das Verhalten von verschiedenen Stoffen in der Umwelt, ist dabei grundlegend, um Maßnahmen an die aktuellen Entwicklungen anpassen zu können. In manchen Bereichen gibt es aus wissenschaftlicher Sicht bereits eine gute Informations­grund­lage, Lösungs­konzepte (Kreislaufwirtschaft) und umfassende Handlungsvorschläge (Wasser­rahmen­richtlinie), deren konsequente Umsetzung für eine nachhaltigen, zukunftsweisenden Umgang mit der Ressource Wasser in Österreich unabdingbar sind. In anderen Bereichen gibt es zur Abschätzung der Herausforderungen noch viel Forschungsbedarf (z. B. die Wasserwirtschaft kreislauforientierter Städte, adäquate Antworten auf zunehmende Extrem­ereignisse), der innerhalb des UniNEtZ aufgedeckt werden soll. Durch entsprechende Forschung und Know-how-Entwicklung zu angepassten Lösungen kann Österreich, beispielsweise, erheblich zur Erfüllung des SDG 6 auf globaler Ebene beitragen. Aufgrund seiner Position als Oberlieger und seines relativen Wohlstandes kommt Österreich innerhalb des Donauraums aber auch weltweit Verantwortung zu.

Auch wenn - oder besonders weil - Österreich als wasserreiches Land bezüglich SDG 6 in vieler Hinsicht gut aufgestellt ist, sind kontinuierliche Information und Sensibilisierung der Bevölkerung wichtig. Dadurch soll, beispielsweise, ein nachhaltiger Umgang mit Wasser und Bewusstsein für die globalen Auswirkungen des eigenen Konsums (externer Wasserfußabdruck) sowie die Herausforderungen und die Notwendigkeit entsprechender Maßnahmen und finanzieller Mittel gefördert werden.